Junioren Ea Europapark-Cup
Auf Winnetous Spuren: Die Ea-Junioren am Europapark-Cup 2017
(Hier der Bericht als PDF Download)
Vom 15. – 18. Juni 2017 weilten die Ea-Junioren im Europapark in Rust (DE), um am jährlichen Europapark Junioren-Turnier nicht nur Rümlang, sondern auch ein Stück weit die Schweiz zu vertreten. Für einen Podestplatz reichte es zwar dieses Jahr nicht, dennoch durften Pascal Richard’s Ea-Jungs mit erhobenen Häuptern von einem unvergesslichen verlängerten Weekend zurückkehren, gespickt mit Achterbahnfahrten, hart umkämpften Spielen und mit viel Western-Feeling.
Am Donnerstagabend ging es los und nach einer kurzen Besprechung stiegen 14 Ea-Jungs und ihre Betreuer in die diversen PKWs, ab in den Feierabendverkehr. Schon bald gings mit ordentlich Gas auf die deutsche Autobahn und wir durften unseren Karren mal wieder ordentlich die Sporen geben. Der Himmel wurde zunehmend dunkler und kaum in Rust angekommen, hiess uns ein ordentliches Gewitter willkommen. Rasch wurden Mensch und Material aus den Autos in Richtung Tipizelt-Dorf verschoben und auf die zwei Grosszelte «Old Shurehand» und «Doc Holiday» verteilt, die mit Tropen-Feeling aufwarteten. Regen und 32° sei dank! Da kam ein kühles Blondes im nahegelegenen Saloon für die Nicht-Junioren gerade recht, um den Anreiseabend noch etwas ausklinken zu lassen. Das Westerndorf war im übrigen voll mit diversen anderen Junioren-Mannschaften aus Vereinen von nah und fern und so wurden schon erste Worte abseits des Platzes gewechselt und sich gegenseitig Glück für das Turnier zugeprostet. Da es am Freitag erst nach Mittag an die ersten Vorrundenspiele ging, drückten Alfredo und Pascal das eine oder andere Auge zu, als in den zwei Zelten auch zu später Stunde noch ordentlich der Bär tanzte. Ein Bär der anderen Art bekam das Zelt «Doc Holiday» übrigens drei Nächte lang lautstark zu spüren: Martin Tanner sägte jede Nacht einen halben Wald ab und sorgte speziell bei Pascal Erné und Vito De Mitri für kurze Nächte.
Am Freitag galt es ernst, die ersten Vorrundenspiele standen auf dem Programm. Die Sonne brannte schon ordentlich heiss und es wurde kräftig in den Sonnencrème-Topf gegriffen. Einmalig ist an den Fussballplätzen des SV Rust sicherlich die direkte Sicht auf den Park, so sieht man von Platz aus fast den ganzen Verlauf der berüchtigten "Silverstar"-Achterbahn. Das Geschrei der Fahrgäste im 20 Sekunden-Takt gabs gratis dazu! Aber nun zum Fussball. Auffällig war, wie gewisse Teams im grossen Stil fast ganze Camps einrichteten am Spielfeld-Rand. Da wurden Sonnensegel aufgebaut, Zelte, Festbänke etc. Sicher eine Lektion für nächstes Mal, beschränkte sich doch die SVR-Infrastruktur auf einen Campingstuhl von Stephan Stöber, 15 Trinkflaschen und ein paar trockene Guetzli vom Schreiberling…
Für eine erste Belustigung sorgten die illustren Vereinsnamen; so ging es zum Beispiel als Auftakt gegen "Sausenheim" zur Sache. Trotz kurzer Nacht gingen die Ea-Jungs voll motiviert und konzentriert zur Sache und konnten den Platz nach nur 15 Minuten, solange die reguläre Spieldauer, mit einem 3:1 Sieg verlassen. Ein erster Aufsteller also schon mal zu Beginn und die Bestätigung, dass man hier sicher mithalten kann. Weiter ging es mit einem Remis gegen Ostheim-Eichen und einem hohen Sieg gegen Guckheim. Am Nachmittag wurden uns erstmals etwas die Knöpfe eingetan, als es gegen Feuerbach ging. Feuerbach, ein grösserer, sehr professioneller Verein, trat mit der absoluten regionalen Top-Elite an. Die Technik und Laufstärke war überragend und toll anzusehen; so wurden wir dann auch mit einem absolut verdienten 2:0 erstmals an diesem Turnier geschlagen. Der erste Fussballtag endete nochmals mit einem 2:0-Sieg gegen Lokalmatador Rust. So konnte man sich nach einer erfolgreichen Vorrunde mit 3 Siegen, 1 Remis und 1 Niederlage für die Zwischenrunde am Sonntag qualifizieren, was für eine super Grundstimmung bei Team und Betreuern sorgte.
Resultate Vorrunde Freitag:
SVR – Sausenheim 2 3:1
Ostheim-Eichen 1 – SVR 0:0
SVR – Guckheim 6:0
Feuerbach – SVR 2:0
SVR – SV Rust 2:0
Um von den heissen Temperaturen etwas runterzukommen, kam der idyllische Badesee, der nur eine Steinwurfweite von den Fussballplätzen liegt, gerade richtig und so packte vor dem Nachtessen ein jeder seine Badehose (ausser Mauri, der mangels Badehose im gewagten String-Tanga für Furore sorgte) und rein gings ins kühle Nass.
Angenehm runtergekühlt ging es zum waschechten Western-Food-Festival in den Dorf-Saloon. Die Erné-Brothers lösten dabei mit ihrer Spareribs-Bestellung eine Massenbewegung aus und so mussten an die 10 Riesen-Portionen Rippchen aufgefahren werden. Man weiss nicht so genau, ob wirklich jeder der Jungs wusste, was er bestellte, oder ob man einfach nicht uncool sein wollte und sich einen schnöden Burger bestellte. Jedenfalls blieben ordentlich Ribs auf den Tellern liegen und Martin Tanner und Pascal Erné opferten sich einmal mehr für die Mannschaft und machten die mobile Essensvernichtungs-Interventionseinheit, untermalt von Country-Klassikern der hauseigenen Live- Band. Der grosse Hit des späteren Abends war nebst dem überdachten Sandspielplatz eine eigene Westernreitshow sowie eine Bullen-Reitanlage. Mauri legte zwar einen epischen Ritt mit Tagesbestzeit hin, zahlte aber einen hohem Preis, indem er sich die eh schon gequälten Bänder noch zusätzlich anknackste. So ging es ordentlich ausgepowert und mit etwas Restsand in den Ohren in die zweite Zeltnacht, um am nächsten Tag für Silverstar, Bluefire & Co. fit zu sein.
Nach der kollektiven Morgendusche und dem reichhaltigen Westernfrühstück ging es dann am Samstag kurz gegen 9.00 auch schon richtig Europapark-Haupteingang. Um die Meute etwas agil zu halten, wurden mehrere Gruppen gebildet und periodische Treffpunkte vereinbart. Pünktlich zur täglichen Eröffnungszeremonie mit Konfetti-Regen standen wir vor dem Tor und stürmten den Park. Wie es seriöse Sportler tun, wurde zuerst mal etwas aufgewärmt mit Bahnen wie «Fluch der Kassandra» oder «Pegasus». Danach folgten Zwangs-Duschen, für jene, die es mit der Hygiene am Morgen nicht so genau nahmen, mit Bahnen wie Poseidon, der Tiroler Wildwasserbahn oder der Altantica SuperSplash. Bald trennte sich der Spreu vom Weizen und nur die ganz harten (also eigentlich alle ausser uns Erwachsenen) wagten sich an die Königsklasse, mit Hit-Bahnen wie BlueFire, Silverstar oder der hölzernen WODAN.
Ordentlich durchgeschüttelt und durchnässt, wie es sich für einen harten Europapark-Gänger gehört, trat die SVR-Truppe müde und hungrig den kurzen Heimweg ins Tipizelt-Dorf an. Dort ging es nahtlos weiter mit einem von Pascal Richard organisierten Barbecue an der grosszügigen Feuerstelle des Camps, ebenfalls stilecht mit diversen Western-Kulissen ausgestattet. Vito fühlte sich gleich in seinem natürlichen Habitat und markierte die Feuerstelle für den Abend lang als sein Revier, ganz zum Vorteil der anwesenden Grillgut-Konsumenten, traf er doch den Garpunkt von unzähligen Würsten, Spareribs und Steaks vorzüglich. Die vielen Kartoffel-Chips machten arg durstig und so merkte man bald, dass man mit ein paar Bierflaschen wohl nicht weit kommen würde an diesem warmen Sommerabend. So organisierten Martin, Stefan und Pascal umgehend eine 3-Liter-Biersäule, unsicher, ob diese auch in nützlicher Frist konsumiert würde. Nun, ja, es mussten in kurzem Abstand noch zwei weitere Biersäulen nachbestellt werden… die Sorge somit unbegründet. Es waren eben wirklich sehr viele Chips…
So wurde die Nacht auf den Sonntag dann auch relativ kurz bzw. das Aufstehen ziemlich hart, einerseits aufgrund einzelner Brummschädel im Erwachsenen-Segment und andererseits wegen freiwilliger Sand-Fussball-Trainingseinheiten der Jungs bis um Mitternacht. Drum wurde nochmals kräftig zugelangt beim Frühstück und noch etwas Zucker und andere Kohlehydrate getankt für die Zwischenrunde. Sollte diese überstanden werden, wäre man in den Viertelfinals und dürfte schon etwas vom Podest träumen. Die Schuhe festgezurrt, ein letzter Schluck aus der Flasche und auf ging es gegen Erlensee, einmal mehr bei heissen 30°. Es wurde gesprintet, gepasst, gegrätscht, als gäbe es kein Morgen und die Zuschauer durften eine spannende Partie erleben, die leider knapp mit 0:1 verloren ging. Nur kaum eine Stunde später stand Dosenheim auf dem Platz (habe ich schon die lustigen Vereinsnamen erwähnt..?), gegen das man sich torlos trennte. Es musste nun also zwingend ein Sieg her im letzten Spiel, sonst würde es Kofferpacken bedeuten. Aber es sollte heute nicht sein und alle letzten Kräfte nutzten nichts gegen Sindelfingen, gegen welches man ebenfalls knapp mit einem 0:1 vom Platz ging. Völlig unnötig war hier in der Schlussminute noch ein grobes Foul an Damiao (Schlag an den Kopf), der Trainer und Spieler noch kurz etwas ausflippen lies und wertvolle Zeit kostete. Ein paar kurze Flüche, die eine oder andere Träne, aber schon bald war das Ausscheiden aus dem Turnier vergessen und man schaute positiv auf spannende und temporeiche Spiele zurück gegen Gegner, auf die man sonst nicht jede Woche in einem Meisterschaftsspiel trifft.
Resultate Zwischenrunde Sonntag:
SVR – Erlensee 0:1
SVR – Dosenheim 0:0
SVR – Sindelfingen 0:1
Ein intensives, super-abwechslungsreiches und vor allem unvergessliches verlängertes Fussball-Europapark-Wochenende (was für eine Kombination!) ging zu Ende. Müde, aber reich an Eindrücken packten Jungs und Betreuer ihre Koffer und sagten dem Tipi-Zeltdorf und dem restlichen Europapark «so long» für dieses Jahr. Doch Coach Richard fackelte nicht lange und reservierte noch am gleichen Sonntag gleich wieder eine Blockhütte und ein Tipi-Zelt für 2018… ja richtig, denn es gibt parallel zum E- auch noch ein D-Junioren-Europapark-Turnier! SVR Db will be back…