Missglückter Saisonauftakt der Da-Junioren – Schwierige Zeiten stehen bevor
Die Saison läuft nun seit knapp einem Monat. Bei den Da-Junioren brennt aber jetzt schon der Baum. Die Mannschaft ist schlecht in die neue Saison gestartet. Klar, man wusste von Anfang an, dass die neue Saison mit einer komplett neuen Mannschaft kein Zuckerschlecken werden wird. Doch dass der Start derart misslingen würde, hätte wohl kaum einer gedacht.
5 Spiele – 5 Niederlagen
Dass die Mannschaft auch nach 5 Spielen immer noch ohne Sieg da steht, vereinfacht das Ganze natürlich nicht. Nach einem guten Vorbereitungsturnier zu Hause startete man gegen den FC Dielsdorf Db in die Meisterschaft – und verlor sang- und klanglos mit 0:4. Der Gegner verfügte zwar nicht über die besseren Spieler, doch wussten sie ihre Chancen konsequent zu nutzen. Ein paar Tage später stieg auch schon die erste Cuprunde. Doch auch da musste man sich, trotz kämpferischem Einsatz und einem tollen Comeback, mit 3:4 geschlagen geben: Die Cupkampagne war schon fertig, als sie gerade begonnen hatte. Auch das dritte Spiel in der Meisterschaft war zum Vergessen: 2:7 Ohrfeige in Glattbrugg. Das zweite Drittel hatte man völlig verschlafen und so dem Gegner die frühe Entscheidung dieses Spiels ermöglicht. In der dritten Runde kam es zum Kellerduell – Letzter gegen Zweitletzter – der SVR gegen die Db-Junioren aus Embrach.
Nach tollem Start und einer 2:0 Führung schien man endlich auf den ersten Dreier der Saison zuzusteuern. Doch im letzten Drittel liess die Kraft und auch die Konzentration der Jungs nach, der 2:0 Vorsprung wurde von Embrach in eine 2:3 Niederlage umgewandelt. Der erhoffte Turnaround blieb somit aus. Am vergangenen Wochenende traten die Jungs gegen den neuen Zweitletzten FC Buchs-Dällikon Da an. Doch auch da gelang es den Jungs nicht, den ersten Vollerfolg zu verbuchen: Man verlor verdient mit 5:2, das Dargebotene war schlicht zu wenig, um die Chancen auf einen Sieg aufrecht zu erhalten. Ratlosigkeit machte sich in den Gesichtern der Spieler breit, auch die beiden Trainer Severin Veraguth und Lukas Eichholzer waren von der Leistung ihrer Mannschaft überrascht – leider nicht im positiven Sinne. So befindet man sich nach 4 Spieltagen am Tabellenende, mit 0 Punkten und einem Torverhältnis von 6:19.
19 Spieler – ein zu grosses Kader?
Momentan stehen 19 Spieler im Kader der Da-Junioren, eine grosse Zahl für ein Kader im 9er-Fussball. Es war allen bewusst, dass es keine einfache Aufgabe sein wird, jedem Spieler genügend Einsatzzeit zu verschaffen und einen Stamm im Team aufzubauen. Von einem Stamm sind die beiden Trainer noch sehr weit entfernt, auch am vergangenen Samstag startete kein Spieler, mit Ausnahme der Torhüter, auf der gleichen Position wie im letzten Spiel. Somit wird es für das Team eine Herkulesaufgabe, sich aufeinander einzuspielen, wenn beinahe jede Woche eine neue Mannschaft auf dem Feld steht. Haben sich die Trainer mit ihrem grossen Kader bereits zu Beginn der Saison verzockt? „Nein“, findet Severin Veraguth klar. „Es war ein Wunsch von uns, mit einem grossen Kader arbeiten zu können. Wir wollen eine hohe Trainingsqualität garantieren, dazu brauchen wir immer genügend Spieler im Training. Abgänge kann es im Juniorenfussball jederzeit geben, da wären wir schon vorbereitet. Es gab aber schon einige Momente, in denen wir froh waren um die vielen Spieler: Gegen Embrach konnten wir nur auf 11 Jungs zählen. Fast die Hälfte viel aus. Ein normales Kader verkraftet solche Ausfälle nicht. Zudem ist es unser Ziel, dass jeder Spieler jeden ersetzen kann.“
Das Team benötigt Zeit
Nur fünf der letztjährigen Da-Junioren blieben dem Trainer erhalten, die restlichen Junioren machten den Schritt ins C. Der Rest des Teams kommt aus dem Db oder von den Ea-Junioren. Eine grosse Baustelle besteht in der Offensive. Mit nur 6 erzielten Toren aus 4 Spielen kann man keine grossen Stricke zerreissen. Vielleicht fehlt dem Team auch noch einen Knipser für den Sturm, denn mit Joel Zaugg, Liam Stoeber, Nelson Ievoli, Erion Kerqeli, Teoman Cimen, Jonas Christen und Tayfun Coskun stehen gleich 7 Verteidiger im Team, Offensivkräfte wie Jamie Moser oder Francisco Cameiro kommen frisch aus dem Ea. Der Plan anfangs Saison sah vor, aus dem neuen „Haufen“ eine solide Mannschaft zu formen und in der Rückrunde die oberen Plätze anzusteuern. Dass eine neue Mannschaft nicht alles innerhalb eines Monats erlernen und einstudieren kann, ist klar. Doch nun steuert man direkt Richtung Abstieg in die 2. Stärkeklasse zu. Den Start in die neue Saison hat man sich definitiv anders vorgestellt.
Weitere Ursachen für den misslungenen Start
Natürlich haben auch andere Teams mit ähnlichen Umbrüchen zu kämpfen. Doch leider verlor das Team bisher auch sämtliche Spiele gegen Teams, die spielerisch nicht besser sind oder so in der Tabelle klassiert waren. Besonders die 2:3-Niederlage gegen Embrach tat weh, wo man doch die meiste Zeit das Geschehen unter Kontrolle hatte und lange in Führung lag. Am Schluss reichten Konzentration und Kondition nicht mehr aus. Beides sind wichtige Eigenschaften, über die eine Mannschaft verfügen muss, will sie erfolgreich sein. Zudem sind die Heuel-Jungs oft auch den berühmten Schritt zu spät. Dies, weil oftmals der Mut, aber auch der Wille fehlt, einen Zweikampf voll und ganz anzunehmen oder den Sprint bis zum Schluss durchzuziehen. Da müssten sich alle Jungs an der eigenen Nase nehmen und dies künftig besser machen. Es genügt nicht, 40-50 Minuten gut zu spielen und sich danach zurückzulehnen und abzuwarten. So gewinnt man keine Spiele! Die Trainer warnen die Jungs vor jedem Spiel, den Gegner ernst zu nehmen und die Konzentration hoch zu halten, von dem Moment des Anpfiffs bis zum Schlusspfiffs des Schiedsrichters. Doch manch ein Spieler scheint die Worte der Trainer nicht ganz ernst zu nehmen: Lieber noch ein Dribbling hier, gemütliches Zurücklaufen bei einem Konter oder einen halbherzigen Pass da sind nur einige Beispiele jener Dinge, die ein erfolgreiches Ergebnis verhindern. Die Jungs müssen endlich lernen, ihre Eigeninitiativen zurückzustecken und auf die Anweisungen der Trainer zu hören und versuchen, dies umzusetzen. Zudem müssen bei jedem Spieler der Wille und die Einsatzbereitschaft da sein, bei jedem Spiel vollen Einsatz zu geben und immer konzentriert weiterzuspielen, egal was der Spielstand anzeigt. Auch andere Dinge wie Ballannahme, Passspiel und Spielaufbau funktionieren nicht wie nach Plan. Da müssen die Jungs im Training ran. Mit harter Arbeit und viel Üben kann man so einiges verbessern.
Fazit
Der Saisonstart ist den Jungs definitiv misslungen. Man wartet immer noch auf den ersten Vollerfolg in der Meisterschaft. Seit dem Vorbereitungsturnier konnte das Team kein Spiel mehr gewinnen. Doch nun alles gleich schwarz zu sehen, wäre total falsch. Die Mannschaft hat grosses Potenzial, das wissen die beiden Trainer genau. Die Jungs können einen tollen Fussball spielen, sofern sie denn wollen. Nun gilt es, das Potential, das in jedem einzelnen steckt, auf dem Platz zu bringen und dies über 75 Minuten durchzuziehen. Die Schwierigkeiten und Probleme sind für die Trainer klar, nun müssen alle daran arbeiten, dies zu verbessern. Jeder Spieler muss sich in Sachen Einsatz, Kampfgeist und Wille steigern, ausserdem ist es wichtig, zusammen zu halten und weiterhin als Mannschaft aufzutreten, auch wenn man sich nun in einer Krise befindet. Man gewinnt zusammen – man verliert zusammen. Wenn jeder an sich arbeitet und das versucht umzusetzen, was die Trainer fordern, Fortschritte macht und immer mit vollem Einsatz bei der Sache ist, kann es rasch wieder aufwärts gehen. Die Saison ist noch jung und die Trainer glauben an ihre Mannschaft. Auf geht’s Jungs!
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Der neue SVR-Captain Joel Zaugg ist mehr gefordert, als ihm lieb ist. |
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Solche Bilder wollen wir künftig wieder häufiger sehen: SVR-Jungs beim Jubeln. |